Rassenbeschreibung
Dieses mischwollige, silbergraue bis dunkelgraue Landschaf hat sich den besonderen Verhältnissen der Heidelandschaft sehr gut angepaßt. Schnucken sind anspruchslos, widerstandsfähig und zur Landschaftspflege besonders geeignet. Als Voraussetzung dafür wird auf korrektes Fundament und auf harte Klauen besonderen Wert gelegt. Mutterschafe tragen sichelförmig nach hinten gebogene Hörner, Böcke schneckenförmige Hörner. Kopf und Beine sind unbewollt und schwarz. Die Wolle hat einen Durchmesser von 38-39 Mikron (D- bis E-Feinheit). Das äußere Vlies besteht aus grobem Oberhaar, das innere Vlies aus feinerem weichen Unterhaar. Die Lämmer werden schwarz und gelockt geboren, ihre Wolle verfärbt sich im ersten Lebensjahr.
Herkunft und Verbreitung
Die Heidschnucken sind eine sehr alte Rasse. Ursprünglich war diese Rasse nur auf den trockenen, nährstoffarmen Flächen der Lüneburger Heide verbreitet. Heute werden die Heidschnucken in ganz Deutschland von Liebhabern wegen Ihres Aussehens und der relativ problemlosen Haltung gezüchtet. Diese Rasse eignet sich durch ihre geringen Futter und Haltungsansprüche besonders zur Landschaftspflege auf Flächen mit geringem Nährstoffangebot.
Geschichtliche Entwicklung
Die Heidschnucke zählt in der Systematik der Schafrassen zu den Grobwollschafen und in dieser Unterteilung zu den mischwolligen Land- und Heideschafen. Sie stammt aller Wahrscheinlichkeit nach von den auf Sardinien und Korsika beheimateten Mufflons ab, die Vorfahren der kurzschwänzigen Landschafe sind. Ursprünglich in dem großen Lebensraum der "Heideschafe des Nordens" beheimatet, das sich von der Bretagne über Schottland, Norddeutschland und Skandinavien bis nach Sibirien erstreckt, hat sich heute die hauptsächliche Verbreitung auf die trockenen Heideflächen des Lüneburger Raumes beschränkt. Die Heidschnucke fühlt sich aber auch in anderer Umgebung wohl. Sie ist sehr anpassungsfähig und seit vielen Jahren auch im Vogelsberg anzutreffen.
Zuchtziel
Das Ziel ist die Züchtung eines bodenständigen, widerstandsfähigen und zur Landschaftspflege auf trockenen Standorten besonders geeigneten Landschafes, welches über einen ausreichend großen Rahmen mit entsprechend guter Bemuskelung verfügt. Korrektes Fundament und harte Klauen sind hierfür eine zwingende Voraussetzung. Der Schlachtkörper soll an den wertvollen Teilstücken möglichst gut ausgebildet sein und ein wildbretartiges, fettarmes, wohlschmeckendes Fleisch liefern. Das mischwollige Vlies wird gleichmäßig ausgebildet und nicht zu hell gefärbt verlangt (als Ideal wird ein silbergraues Vlies mit schwarzem Brustlatz angesehen, Hals- und Nackenpartie sollten bis zum Widerrist ebenfalls schwarz gefärbt sein). Kopf, Beine und Schwanzbereich sollen unbewollt und schwarz behaart sein. Graues Stichelhaar ist unerwünscht. Die Hörner sollten bei beiden Geschlechtern ausreichend weit gestellt sein, um bei Böcken ein Einwachsen der Hornschnecken in den Kopf zu vermeiden.
Leistungsangaben
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Gewicht |
Vliesgewicht |
Fruchtbarkeit |
Altböcke |
75-90 kg |
4,0 kg |
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Jährlingsböcke |
60-80 kg |
2,5 – 3,0 kg |
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Mutterschafe |
45-55 kg |
1,7 – 2,5 kg |
100 % |
Jährlingsschafe |
35-45 kg |
1,5 kg |
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Die Graue Gehörnte Heidschnucke ist genetisch zu Mehrlingsgeburten befähigt und in der Lage, mehrere Lämmer aufzuziehen. Sie passt sich in ihrer Fruchtbarkeitsleistung somit ideal an die vorgegebenen Futtergrundlagen und Haltungsbedigungen an.